Zeittafel.
45
und die Siege des Feldmarschalls waren größtenteils die Folge seiner tiefdurchdachten Kriegspläne. Blücher erkannte die Verdienste Gneisenaus oft und gern an und nannte ihn seinen Kopf. Nach den Befreiungskriegen war er noch in verschiedenen militärischen Staatsstellungen tätig und erlangte die Würde eines Feldmarschalls. Er starb 1831 zu Posen im Alter von 71 Jahren. Gneisenau besaß als Feldherr einen bewunderungswürdigen Scharfblick, feste Entschlossenheit, größte Ruhe in der Gefahr und eine unermüdliche Tätigkeit.
Weniger wegen seiner Bedeutung als Führer als wegen seiner Vaterlandsliebe ist Major von Lützow erwähnenswert. Er erhielt 1813 die Erlaubnis, eine Freischar zu bilden, die durch Körners Lied von Lützows wilder, verwegener Jagd volkstümlich geworden ist. Da sie wegen planloser Märsche und unglücklicher Gefechte wenig leistete, wurde sie dem übrigen Heer einverleibt. Die Lützower trugen schwarze Uniform. Theodor Körner und der Turnvater Jahn sind die bekanntesten Männer aus dieser Freischar. (Fig. 22.)
Zeittafel.
Notabelnversammlung 1787
Zusammentritt der Nationalversammlung . . . ... 5. Mai 1789
Erstürmung der Bastille 14. Juli 1789
Aufhebung der Vorrechte . . 5. August 1789
Frankreich wird konstitutionelle Monarchie . . . 1789
Die Konstituierende Versammlung . . . 1789—1791
Die Gesetzgebende Versammlung . . . 1791—1792
Der Nationalkonvent . . . 1792—1795
Frankreich wird Republik September 1792
Hinrichtung Ludwigs Xvi . 21. Januar 1793
Schreckensherrschaft Dantons und Robespierres . . . . 1793—1794
Das Direktorium . . . 1795—1799
Das Konsulat . . . 1799—1804
Das Kaiserreich . . . 1804—1815
Der erste Koalitionskrieg . . . 1792—1797
Sonderfriede zu Basel 1795
Friede zu Campo Formio 1797
Zug Bonapartes nach Ägypten . . . 1798—1799
Der zweite Koalitionskrieq . . . 1798—1802
Friede zu Luneville .... 1801
Friede zu Amiens . . . 1802
Reichsdeputationshauptschluß 1803
Der dritte Koalitionskrieg 1805
Schlacht bei Trafalgar, bei Austerlitz, Friede zu Preßburg . . 1805
Stiftung des Rheinbundes, Auflösung des Deutschen Reiches. . 1806
Preußens Niederwerfung, Schlachten bei Jena, Auerstädt. . . 1806
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Extrahierte Personennamen: Gneisenau Major_von_Lützow Theodor_Körner Jahn August Ludwigs_Xvi Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Gneisenaus Frankreich Frankreich Robespierres Basel Amiens Jena
V
Friedrichs (Iii): I. Regierung 1688 (.1701) —1713.
155
England und Holland aber konnten nicht wünschen, daß dieser die deutsche Krone mit der spanischen vereinigte. Das große Bündnis löste sich allmählich auf, und Friedensverhandlungen wurden angeknüpft. 1713 kam es zum #on Frieden von Utrecht, nach welchem Philipp V. als König im Utrecht. Besitz Spaniens und der spanischen Kolonien verblieb, die spanischen Niederlande aber, Mailand und Neapel an Österreich fielen.
Karl Vi., der anfangs seine Ansprüche auf Spanien nicht aufgeben wollte, sah sich genötigt, im nächsten Jahre dem Frieden beizutreten
Zwei Jahre nach dem Utrechter Frieden, im Jahre 1715, starb ßud-tot°gxiv; iuig Xiv. Frankreich war bei seinem Tode nicht mehr, wie zur Zeit 1715-des Friedens von Nimwegen und der Reunionen, die erste Macht Europas.
Vier Großmächte, Österreich, das sich nicht nur durch Ungarn, sondern nun auch durch Teile Italiens und die südlichen Niederlande vergrößert hatte, Frankreich, England, Spanien, standen nebeneinander und hielten sich die Wage. Holland konnte nicht mehr als Großmacht gelten. Gleichzeitig büßte durch den nordischen Krieg Schweden seine Großmachtstellung ein, während als künftige Großmacht des Ostens Rußland emporstieg.
Friedrichs (Hl.) I. Regierung 1088 (1701) —1713.
§ 169. Die großen Kriege jener Zeit, in denen preußische Truppen fochten, haben der jungen Armee zwar Waffenruhm und den Ruf der Tapferkeit, dem Staate aber nur sehr geringen Gewinn gebracht. Auch im Inneren ist für Preußen die Regierung seines ersten Königs wenig förderlich gewesen. Die glänzende Hofhaltung kostete große Summen; die Finanzen gerieten unter ihm in Verfall, und der Staat belastete sich mit Schulden.
Nur auf dem Gebiete des geistigen Lebens hat dieser König wichtige Wissenschaft. Schöpfungen hinterlassen; hier zeigte sich besonders der Einfluß seiner Gemahlin, der aus dem Hause der Welfen stammenden geistvollen und hochgebildeten Sophie Charlotte, der „philosophischen Königin". Friedrich hat die U n i v e r f i t ä t H a l l e gegründet, die sich schnell großen Ruf erwarb; an ihr wirkte damals der fromme und vom Geiste werktätiger Liebe erfüllte August Hermann Francke, der Stifter des Waisenhauses und der Schulaustalten, die noch heute feinen Namen tragen. Ferner gründete der König die Akademie der Wissenschaften zuberlin, eine Vereinigung von Gelehrten, welcher Geldmittel zugewiesen wurden, um wissenschaftliche Unternehmungen zu fördern. Der erste Präsident der Akademie war L e i b n i z, einer der größten Philosophen Deutschlands, ein
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Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Holland Utrecht Utrecht Spaniens Mailand Neapel Spanien Frankreich Nimwegen Europas Ungarn Italiens Frankreich England Spanien Schweden Friedrichs Deutschlands
— 199 —
durch den Indischen und den Atlantischen Ozean wieder nach Spanien. Damit war erreicht, was Kolumbus so viele Jahre vergeblich angestrebt hatte, und zugleich die erste Weltumsegelung vollbracht.
Im Lause des 17. Jahrhunderts entdeckten holländische See-sahrer das Festland von Australien, und von 1769 bis 1779 durchforschte der Engländer Cook den Großen Ozean, die Südsee und das südliche Eismeer.
Unter den Seesahrern, die sich durch Entdeckungen neuer Länder Ruhm erworben haben, ist kein Denscher; gleichwohl haben schon zur Zeit des Kolumbus Deutsche nicht wenig zur Förderung der Entdeckungen beigetragen, so vor allem der Nürnberger Martin Behaim, der um das Jahr 1480 den ersten Globus, gute Land- und Seekarten herstellte und den etwa 150 Jahre zuvor erfundenen Kompaß verbesserte; serner der Sternkundige Johannes Müller aus Königsberg in Franken, der ein Instrument ersand, mit dessen Hilse die Seefahrer die geographische Breite messen konnten. In den nächsten hundert Jahren wurden von Deutschen die besten Karten gefertigt, so von dem Nürnberger Maler Albrecht Dürer und dem Kartenzeichner Gerhard Kremet:.*)
Tu. König Ludwig der Vierzehnte von Arankreich.
Zur Zeit, da der 30jährige Krieg begann, regierte in Frankreich König Ludwig Xiii. Er überließ seit dem Jahre 1624 die Regierungsgeschäfte seinem ersten Minister, dem Kardinal Richelieu. Richelieu war ein Mann von großem Scharfblick
und von unbeugsamer Willenskraft; er setzte sich zum Ziele, daß
die Gewalt des Königs eine unumschränkte und daß Frankreich der gebietende Staat in Europa sein müsse. Dieses Ziel erreichte er während seiner 18jährigen Verwaltung vollständig; der Adel, die hohe Geistlichkeit und der Bürgerstand verloren ihre politischen Rechte; Gesetz war der Wille des Königs, der nur noch
in den hohen Gerichtshöfen**) eine Schranke hatte. Um die Macht des deutschen Kaisers zu vernichten, nahm Frankreich an dem 30jährigen Kriege teil, zuerst dadurch, daß Richelieu dem Könige Gustav Adolf von Schweden Hilfsgelder zahlen ließ, dann durch Aufhetzen der Mitglieder der Liga gegen Wallenstein und den Kaiser, zuletzt durch bewaffneten Einbruch in das deutsche Reichsgebiet. Richelieu erlebte den westfälischen Frieden nicht
*) Nach der Sitte der Zeit übersetzte er feinen Namen ins Lateinische: Mercator. Von ihm rührt die in jedem Volksschulatlas zu findende Erdkarte „in Mercators Projektion" her. Er starb 1594 zu Duisburg.
**) Sie hießen Parlamente; eine königliche Verordnung hatte nur dann Gesetzeskraft, wenn sie von den Parlamenten registriert, d. h. gebilligt und dem Gesetzbuch einverleibt wurde.
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Extrahierte Ortsnamen: Spanien Australien Königsberg Frankreich Frankreich Europa Frankreich Schweden Duisburg
Deutschland und Preußen.
43
Die Julirevolution machte berall in Europa den grten Eindruck.
Ihre wichtigsten Folgen waren ein groer Polen aufstand, der von Ken- _ den Nssen erst spt und unter vielem Blutvergieen niedergeworfen werden konnte, und eine Erhebung der Belgier, welche die asereimgimg Holland von vornherein nur ungern ertragen hatten und sich losrissen.
Unter Genehmigung der groen Mchte wurde ein Knigreich Belgien geschaffen und zum König Leopold, Prinz von Sachsen-Koburg, ge-whlt./
Deutschland und Preußen.
37. Nationale und liberale Bestrebungen in Deutschland. Auch in Deutschland war ein Teil der Bevlkerung von Mistimmung darber erfllt, da die Frchte der groen Kriege so wenig den nationalen Wn-schen entsprochen hatten, und sehnte sich nach einer Besserung der politischen Zustnde. Die Zerrissenheit Deutschlands war wiedergekehrt, ein starkes, einiges Vaterland nicht geschaffen worden. Auch die Hoffnung,
da in den deutschen Staaten Volksvertretungen geschaffen wr-den, erfllte sich nur teilweise; die beiden Gromchte sterreich und Preußen wurden auch serner absolutistisch regiert. Besonders die studie-rende Jugend war es, die solche Wnsche und Stimmungen pflegte; und die B u r s ch e u s ch a f t, welche im Jahre 1815 auf der Universitt Jena gegrndet wurde und sich von dort bald nach anderen Hochschulen ver- _-breitete, war der Sammelpunkt fr die, welche diesen Bestrebungen huldigten. Der nationale und religise Geist, der' die Mehrzahl ihrer Mitglieder erfllte, kam auf dem W ar t b u r g f e ftj, das im Jahre-1817 zum Andenken an die deutsche Reformation und zugleich an die Schlacht bei Leipzig veranstaltet wurde, deutlich zum Ausdruck. Da indessen bei dieser Gelegenheit von einer Gruppe von Studenten auch einige politisch miliebige Bcher ffentlich verbrannt worden waren, wurde von der sterreichischen und anderen Regierungen als ein Anzeichen revolutionrer Gesinnung aufgefat; und dieser Verdacht schien sich zu besttigen, als im Jahre 1819 ein irregeleiteter Student namens Sand den Lustspieldichter und russischen Staatsrat K o tz e b u e, weil er ein von der russischen Regierung besoldeter Spion sei, in Mannheim er-mordete. Aus Metternichs Betrieb traten die Minister der deutschen Staaten zu Karlsbad zusammen und faten gemeinsame Beschlsse.ffarj;bet Die Burschenschast wurde verboten, die Prefreiheit aufgehoben und fr Beschlsie. alle Druckschriften von geringerem Umfange eine staatliche Zensur einge-fhrt; ferner wurde iu Mainz eine Zentraluntersuchungskommission einge-setzt, der es indessen nicht gelang, die vermuteten demagogischen Umtriebe"
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Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Europa Holland Belgien Sachsen-Koburg Deutschland Deutschland Deutschland Deutschlands Jena Leipzig Mannheim Metternichs Karlsbad Mainz
Friedrichs (Iii). I. Regierung 1688 (1701) 1713.
155
England und Holland aber konnten nicht wnschen, da dieser die deutsche Krone mit der spanischen vereinigte. Das groe Bndnis lste sich allmhlich auf, und Friedensverhandlungen wurden angeknpft. 1713 kam es zum Frieden von Utrecht, nach welchem Philipp V. als König toi brecht!" Besitz Spaniens und der spanischen Kolonien verblieb, die spanischen Nieder- 1713* lande aber, Mailand und Neapel an Osterreich fielen.
Karl Vi., der anfangs seine Ansprche auf Spanien nicht aufgeben wollte, sah sich gentigt, im nchsten Jahre dem Frieden beizutreten.
Zwei Jahre nach dem Utrechter Frieden, im Jahre 1715, starb Lud - ^ggxiv wig Xiv. Frankreich war bei seinem Tode nicht mehr, wie zur Zeit 1715. des Friedens von Nimwegen und der Reunionen, die erste Macht Europas.
Vier Gromchte, Osterreich, das sich nicht nur durch Ungarn, sondern nun auch durch Teile Italiens und die sdlichen Niederlande vergrert hatte, Frankreich, England, Spanien, standen nebeneinander und , hielten sich die Wage. H^ottund konnte nicht mehr als Gromacht gelten. Gleichzeitig bte durch den nordischen Krieg Schweden seine Gro-Machtstellung ein, während als knftige Gromacht des Ostens Rußland emporstieg. ^
Friedrichs (Iii.) I. Regierung 1688 (1701)-171.3.
169. Die groen Kriege jener Zeit, in denen preuische Truppen der^"^ng fochten, haben der jungen Armee zwar Waffenruhm und den Ruf der Tapfer-keit, dem Staate aber nur sehr geringen Gewinn gebracht. Auch im Inneren ist fr Preußen die Regierung seines ersten Knigs wenig frderlich gewesen. Die glnzende Hofhaltung kostete groe. Summen; die Finanzen gerieten unter ihm in Verfall, und der Staat belastete sich mit Schulden.
Nur auf dem Gebiete des geistigen Lebens hat dieser König wichtige Wissenschaft. Schpfungen hinter [ffen; hier zeigte sich besonders der Einflu feiner Ge-mahlin, der aus dem Haufe der Weifen stammenden geistvollen und hoch-gebildeten Sophie Charlotte, der philosophischen Knigin". Fried-rich hat die Universitt Halle gegrndet, die sich schnell groen Ruf erwarb; an ihr wirkte damals der fromme und vom Geiste werkttiger Liebe erfllte August Hermann Francke, der Stifter des Waisenhauses und der Schulanstalten, die noch heute seinen Namen tragen. Ferner grndete der König die Akademie der Wissenschaften zu Berlin,
eine Vereinigung von Gelehrten, welcher Geldmittel zugewiesen wurden, um wissenschaftliche Unternehmungen zu frdern. Der erste Prsident der Akademie war Leibniz, einer der grten Philosophen Deutschlands, ein
1
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Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Holland Utrecht Spaniens Mailand Neapel Osterreich Spanien Frankreich Nimwegen Europas Osterreich Ungarn Italiens Frankreich England Spanien Schweden Friedrichs Berlin Deutschlands
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
738
Zeittafel der vaterländischen Geschichte.
1640—1688
20. November 1640 1641 1648
1656
1656
18.-20. Juli 1656
1657
1660
1663
1672
1674
18. Juni 1675
1676
1677
1678
1679 1679
1685
1686
29. April 1688 1688—1713
Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst (geboren am 16. Februar 1620).
Friedrich Wilhelm's Thronbesteigung.
Schwarzenberg's Ungnade und Tod.
Waffenstillstand mit Schweden.
Bildung eines stehenden Heeres.
Der westphälische Friede.
(Hinterpommern u. Kammin, sowie die Stifter Magdeburg, Halberstadt und Minden fallen an Brandenburg, Vorpommern und Schweden.)
Friedrich-Wilhelms-Kanal; Gründung der Post; Bibliothek in Berlin.
Bündniß mit Karl Gustav von Schweden gegen Johann Kasimir von Polen.
Die Verträge von Labiau und Marienburg mit Schweden.
Schlacht bei Warschau.
Vertrag von Welan mit Polen; Friedrich Wilhelm erhält die volle Landeshoheit in Preußen.
Friede zu Oliva; Preußen als unabhängiges Her-zoqthum bestätigt.
Kampf mit den preußischen Ständen; Rhode und Kalck-stein.
Huldigung der preußischen Stände.
Unionsversuche; Paul Gerhardt.
Krieg gegen Frankreich; Friede zu Vossem.
Erneuerter Krieg; die Schweden fallen in die Marken ein.
Schlacht bei Fehrbellin.
Glücklicher Krieg in Pommern.
Eroberung von Stettin.
Eroberung von Stralsund.
Vertreibung der Schweden aus Preußen.
Friede zu St. Germain.
Versuch zur Gründung einer Flotte.
Aufnahme srauzösischer Protestanten in Folge der Aufhebung des Edicts von Nantes; französische Colonien.
Allianzvertrag mit dem Kaiser.
Tod des großen Kurfürsten.
1692
1689
1697
Kursurst Friedrich Iii. (geb. 11. Juli 1657) Kurfürst bis 1701, als König Friedrich I. 1701 bis 1713.
Danckelmann; Kolb von Wartenberg.
Stiftung der Universität Halle (bestätigt 1694). Francke stiftet das Halle'sche Waisenhaus.
Krieg gegen Frankreich; Belagerung von Bonn.
Friede zu Ryswick.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm's Friedrich Karl_Gustav_von_Schweden Karl Gustav Johann_Kasimir_von_Polen Johann Welan Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Paul_Gerhardt Friedrich_Iii Friedrich Friedrich_I. Danckelmann Kolb_von_Wartenberg Francke
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Hinterpommern Halberstadt Brandenburg Schweden Berlin Marienburg Schweden Warschau Frankreich Schweden Fehrbellin Pommern Stettin Stralsund Germain Nantes Frankreich Bonn
133
kolonisierte Pennsylvanien (mit Philadelphia) iz. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts gab es 13 Kolonialprovinzen mit 3 Millionen Einwohnern. Da die englische Staatsschuld durch den letzten Seekrieg mit Frankreich sich sehr der-mehrt hatte, so suchte England die Kolonieen durch einen Eingangzoll auf Thee zu besteuern. Dem widersetzten sich die Amerikaner, und versenkten im Hasen von Boston eine englische Theeladuug. Der Aufstand verbreitete sich rasch der das Land. Da beschlo England, mit Gewaltmaregeln einzuschreiten, und es begann
4. der nordamerikanische Freiheitskrieg (17761783). Die Nordamerikaner whlten einen Pflanzer in Virginien, Georg Washington, zum Oberbefehlshaber, der unter groen Schwierigkeiten einheer bildete. Am 4. Juli 1776 erklrten 1776 sich die 13 vereinigten Staaten fr unabhngig. Den kriegsgebteren Englndern, die durch deutsche,namentlich hessische Truppen untersttzt wurden, waren die der Kriegszucht ungewohnten Amerikaner anfangs nicht ge-wachsen; doch erkmpfte der treffliche Washington bald mehrere Erfolge, welche der amerikanischen Sache neue Kraft verliehen. Neben ihm erwarb sich Benjamin Franklin die hchsten Verdienste um sein Vaterland. Frher Buch-drucker in Philadelphia, durch seine Volksschriften und gemeinntzigen Be-strebungen bekannt und beliebt, durch die Erfindung des Blitzableiters be-rhmt, war er seit dem Ausbruche des Krieges amerikanischer Gesandter am franzsischen Hofe, und wute durch geschickte Unterhandlungen Frankreich und Spanien zur Hilfeleistung zu bewegen. Von nun an wurde der Krieg auch zur See gefhrt, und ein franzsisches Landheer nahm am Kmpft in Amerika teil. Mit dieser Hilfe entschied Washington den Landkrieg dadurch, da er eine englische Armee bei Horktown in Virginien zur Ergebung zwang. Darauf gaben die Englnder, so glcklich sie zur See gekmpft hatten, den Krieg aus. Im Frieden zu Versailles erkannten sie die Unabhngigkeit der ver-einigten nordamerikanischen Staaten an (1783). Die Freistaaten gaben sich spter eine Versassnng, nach welcher die Regierung einem jedesmal auf vier Jahre gewhlten Prsidenten bertragen wurde. Der erste Prsident war der Besteier Washington, zu dessen Ehren die Bundeshauptstadt Washington gegrndet wurde. Seitdem haben sich die Freistaaten aus 40 mit 60 Millionen Bewohnern vermehrt.
5. Die Englnder in Ostindien. Den Verlust in Nordamerika ersetzte England durch die Ausbreitung seiner Herrschaft in Ostindien. Die unter der Knigin Elisabeth gestiftete oft indische Handelskompanie benutzte die Auslsung des groen Mongolenreiches im nordwestlichen Ost-indien, sowie das Sinken der hollndischen und franzsischen Macht in Asien zur Grndung eines Reiches, welches das Mutterland an Umfang und Ein-Wohnerzahl bald weit bertraf. Bengalen wurde unterworfen, der mchtige indische Sultan Tippo Saib (1799) berwltigt, und durch immer sort-schreitende Erobungen die britische Macht der ganz Ostindien (mit 250 Millio-nett Menschen) ausgedehnt. Eine weitere Ausdehnung erhielt das englische Handels- und Kolonialwesen durch die drei Entdeckungsfahrten des Weltnm-seglers Cook (17681779).
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Extrahierte Ortsnamen: Philadelphia Frankreich England Boston England Philadelphia Frankreich Spanien Amerika Washington Washington Ostindien Nordamerika England Ostindien Asien Bengalen Ostindien
198
welchem es mit Friedrich dem Groen verbndet war, einen groen Seekrieg mit Frankreich, der Frankreich ntigte, Kanda und mehrere westindische Inseln an England abzutreten.
Als nun England, dessen Staatsschuld durch den letzten Seekrieg mit Frankreich sich sehr vermehrt hatte, die Kolonieen durch einen Eingangszoll auf den Thee zu besteuern suchte, widersetzten sich die Amerikaner und versenkten eine englische Theeladung im Hasen von Boston. Der Aufstand verbreitete sich rasch der das Land. Da beschlo England mit Gewaltmaregeln einzuschreiten, und es begann 1776 2. der nordamerikanische Freiheitskrieg 17761783. Die Nordamerikaner whlten einen Pflanzer in Virginien, Georg Washington, zum Oberbefehlshaber, 1776 der unter groen Schwierigkeiten ein Heer bildete. Am 4. Juli 1776 erklrten sich die 13 vereinigten Staaten fr unabhngig von der englischen Herrschaft. Den kriegsgebteren Englndern (die durch von dem Landgrafen von Hessen ihnen verkaufte deutsche Truppen untersttzt wurden) waren die der Kriegs-zucht ungewohnten Amerikaner anfangs nicht gewachsen; doch erkmpfte der treffliche Washington bald mehrere Erfolge, welche der amerikanischen Sache neue Kraft verliehen. Neben ihm erwarb sich Benjamin Franklin die hchsten Verdienste um sein Vaterland. Frher Buchdrucker in Philadelphia, durch Flei und Klugheit emporgekommen, durch seine Volksschriften und gemeinntzigen Bestrebungen bekannt und beliebt, durch die Erfindung des Blitzableiters berhmt, war er feit dem Ausbruche des Krieges amerikanischer Gesandter am franzsischen Hose und wute durch geschickte Unterhandlungen Frankreich und Spanien zur Hilfeleistung zu be-wegen. Von nun an wurde der Krieg auch zur See gefhrt, und ein franzsisches Landheer nahm am Kampfe in Amerika teil. Mit dieser Hilfe entschied Washington den Landkrieg dadurch, da er eine englische Armee (bei Yorktown in Virginien) Zur Ergebung zwang, woraus die Englnder, so glcklich sie zur See gekmpft hatten, den Krieg aufgaben und im Frieden zu Versailles die Unabhngigkeit der 1783 vereinigten nordamerikanischen Staaten 1783 anerkannten. Die Freistaaten gaben sich spter eine Verfassung, nach welcher die Regierung einem jedes-mal auf vier Jahre gewhlten Prsidenten bertragen wurde. Der erste Prsident war der verdienstvollste und edelste Mann des Landes, der Befreier Washington, zu dessen Ehren die Bundeshauptstadt Washington gegrndet wurde. Seitdem haben sich die Freistaaten an Zahl aus 40 mit 60 Millionen Bewohnern vermehrt.
3. Die Englnder in Ostindien. Den Verlust in Nordamerika ersetzte England durch die Ausbreitung feiner Herrschaft in Ostindien. Die unter der Knigin Elisabeth gestiftete o st indische Handelskompanie benutzte die Aus-lsung des groen Mongolenreiches im nordwestlichen Ostindien, foroie das Sinken der hollndischen und franzsischen Macht in Asien zur Grndung eines Reiches, welches das Mutterland an Umfang und Einwohnerzahl bald weit bertraf. Eine weitere Ausdehnung erhielt das englische Handels- und Kolonialwesen durch die drei Entdeckungsfahrten des Weltumseglers Cook (17681779).
136.
Die christliche Kirche.
Whrend im Reformationszeitalter die wichtigeren weltgeschichtlichen Ereignisse von der christlich en K ir ch e ausgingen oder doch mit ihr im Zusam-
I
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Kanda England England Frankreich Boston England Hessen Philadelphia Frankreich Spanien Amerika Washington Versailles Washington Ostindien Nordamerika England Ostindien Ostindien Asien
74 Von Friedrich d. Gr. bis zum Ausbruch der Franzsischen Staatsumwlzung.
3. Der Nordamerikanische Freiheitskrieg.
Ein groer Teil von Nordamerika war von Englndern besiedelt und im Kampfe gegen Frankreich als englisches Gebiet behauptet worden. Die Kolonisation und die Kriege hatten den englischen Staatsschatz geleert; deshalb suchte nun England die Ansiedler zu besteuern. Diese erhoben sich zum be-waffneten Widerstand, schlssen ein Bndnis mit Frankreich und begannen den Nordamerikanischen Freiheitskrieg, der von 1775 bis 1783 dauerte. Der franzsische General Lasayette und der Nordamerikaner Washington be-siegten die Englnder. Diese muten im Frieden zu Versailles die Unab-hngigkeit von dreizehn Kolonien anerkennen, die unter dem Namen Vereinigte Staaten von Amerika einen eignen Freistaat grndeten. George Washington wurde zum ersten Prsidenten des neuen Freistaates gewhlt. Allmhlich hatte sich der grte Teil Nordamerikas an die Vereinigten Staaten angeschlossen, die heute eine mchtige Republik von 47 Staaten mit 77 Million Einwohnern bilden; der Flcheninhalt betrgt mehr als 9 Million Quadratkilometer.
Benjamin Franklin. Zu den groen Frderern des nordamerikanischen Freistaats gehrt Benjamin Franklin. Er wurde als Sohn eines Bostoner Seifensieders 1706 geboren. Als Knabe lernte er das Buchdruckerhandwerk, las fleiig die Bcher und Zeitungen, die er drucken mute, und bildete sich so weit, da er selbst Beitrge fr Zeitungen schreiben konnte. Dann ging er als Drucker nach England, suchte aber auch Verkehr mit geistig bedeutenden Mnnern. Nach Amerika zurckgekehrt, grndete er in Philadelphia eine eigne Buchdruckerei, legte den Grund zu einer ffentlichen Bibliothek und entfaltete seine Begabung als Volksschriftsteller in segensreicher Weise. Eine Menge gemeinntziger Anstalten rief er ins Leben und wurde Friedens-richter und Generalpostmeister in Pennsylvanien. Dauernden Ruhm er-warb er durch die Ersindung des Blitzableiters. Bedeutungsvoller wurde fein Wirken als Staatsmann. Er war die Seele der Erhebung gegen die englischen Steuerpläne, er erwirkte in Frankreich ein Bndnis gegen England und unterzeichnete als bevollmchtigter Minister der Vereinigten Staaten den Frieden von Versailles. Als er nach Amerika zurckkehrte, wurde er mit Kanonenschssen und Glockengelute empfangen. Darauf wurde er Gouverneur von Pennsylvanien, wirkte unermdlich fr die Bildung seiner Landsleute in zahlreichen Volksschriften und arbeitete eifrig an der Aufhebung der Sklaverei. Trotz seiner rastlosen und aufreibenden Ttigkeit erreichte er das 84. Lebensjahr. Der Ruhm des groen Erfinders und Staatsmannes ist verewigt in dem Verse:
Dem Himmel entri er den Blitz,
Den Tyrannen das Zexter."
George Washington. Der Hauptbegrnder der nordamerikanischen Union ist George Washington. In dem nordamerikanischen Freiheitskampfe wurde er zum Bundesfeldherrn ernannt. Die anfnglichen Niederlagen entmutigten ihn nicht. Als die Franzosen Hilfe unter Lafayette schickten, heftete sich der Sieg an feine Fahnen, und fein Vaterland wurde frei. Seine dank-baren Mitbrger whlten ihn zum Prsidenten des neuen Freistaates und nannten die Bundeshauptstadt nach seinem Namen Washington. Acht Jahre bekleidete er das hchste Amt in seinem Vaterlande und erhob die Vereinigten
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Her" und der Aufruf zur Bildung der.landwehr und des Landsturmes folgten.')" Angefeuert von den begeisterten Vaterlands-dichtem Max von Schenkendorf. E. M. Arndt und vor allem von Theodor Krner, ging es mit Gott fr König und Vaterland" hinein in den groen, schweren Kampf.
3. $ie ersten Schlachten. Napoleon hatte sofort nach feinem nn-glcklichen Rckzge aus Rußland in Fraukreich ein Bedeutendes Heer gesammelt und auch die Rheinbundstaaten verpflichtet, ihre Truppen gegen die deutschen Brder ins Feld rcken zu lassen. In Eilmrschen zog er mit dem grten Teile seines Heeres gegen die verbndeten Preußen und Russen. Bei Grogrschen (Ltzen)) trafen die beiden Heere auf-einander (am 2. Mai 1813). Obgleich besonders von den Preußen mit der grten Tapferkeit gekmpft wurde, muten sich die Verbndeten doch vor der feindlichen bermacht zurckziehen. Unter den Verwundeten befand sich auch Scha.ruhorst.
Napoleon merkte wohl, welchen Feind er jetzt an den Preußen vor sich hatte, und sagte: Das sind nicht die Preußen von Jena und Auer-stdt. Nicht einen Nagel von einer Kanone lassen sie sich nehmen."
Auch bei Bautzens blieb Napoleon (am 20. und 21. Mai) Sieger, doch.fhlte er sich so geschwcht, da er den Verbndeten einen sechswchigen Waffenstillstand anbot, der auch zustande kam. Die Verbndeten zogen sich langsam und wohlgeordnet nach Schlesien zurck.
Trotz der Waffenruhe lie Napoleon das Ltzowsche Freikorps, das im Nucken seiner Truppen stand, angreifen und zum Teil niederhauen. Der Dichter Krner wurde hierbei verwundet, aber gerettet.
4. Waffenstillstand. Die Nachricht von dem Waffenstillstnde wirkte in Preußen niederschmetternd; man frchtete einen schmachvollen frieden. Doch der König suchte das Volk zu beruhigen und versicherte, der Waffenstillstand sei nur abgeschlossen, damit sich die Verbndeten besser rsten knnten, um dem Feinde an Macht gleich zu kommen.
sterreich suchte in dieser Zeit den Frieden zu vermitteln. Als aber seine Vorschlge an den malosen Forderungen Napoleons schei-
]) Vergleiche: Aufruf" von Th. Krner, Der Landsturm" von M. von Schenkendorf und ..Aufruf König Friedrich Wilhelms Iii. an fein Volk", Wacker, Lesebuch Iii; Nr. 197.
2) Sdwestl. von Leipzig. Es kmpften 120 000 Franzosen gegen 70 000 Preußen und Russen unter der Oberleitung des unfhigen russischen Generals Wittgenstein.
3) Nordstl. von Dresden.
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